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Bücher sind Freunde?

Bild Evelyn Scheer (Hg.): Das Ukraine-Lesebuch

Evelyn Scheer (Hg.): Das Ukraine-Lesebuch

Es gibt schon seit Langem die Feststellung „Bücher sind Freunde“. Wenn wir heute ein Buch lesen, dann lernen wir andere Menschen kennen, erfahren von ihren Erlebnissen, lernen – vielleicht – aus ihren Erfahrungen, spüren ihren Geheimnissen nach und fühlen ihre Stimmungen. Beim von Evelyn Scheer herausgegebenen „Ukraine-Lesebuch“ ist es nicht anders:

Was machen die Räuber in der Bukowina gestern und heute, wie empfindet ein Mann die Farbe der Haare seiner Geliebten, die er nie mehr wiedersehen darf, und was ist das Besondere an Mischa Pinguin?

Olga Tokarczuk stellt in ihrem Essay „Übungen im Fremdsein“ fest, dass Bücher Menschen verändern können. Aber, fragt sie, können Menschen auch Bücher verändern? Zur ersten Frage meine ich, dass dieses facettenreiche Buch uns von den Menschen in der Ukraine und ihren Lebensbedingungen erzählt und damit zu unserem Verständnis jenseits von literaturwissenschaftlichen Aspekten oder historischem Interesse beiträgt. Und deshalb ändert sich – zweitens – nicht nur unsere Perspektive beim Lesen, sondern das Buch wird zu einem Wegbegleiter: Wenn wir ein Land wiederentdecken, das immer zu Europa gehört hat und das uns seit der sogenannten Wende von den Verantwortlichen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, aber auch von allen anderen, wieder nahegebracht hätte werden sollen.

Dass dieses „hätte“ sich nun ändert, liegt nicht nur am Zusammenrücken angesichts des russischen Aggressionskriegs –Krieg und Unterdrückung sind über Jahrhunderte ein zentrales Thema in der Ukraine –, sondern auch an der Leistung engagierter Verlage. Und an ihren engagierten Mitarbeitern. Der freundliche Kollege aus dem Trescher-Verlag war der erste, der auf unsere Bitte nach einem Ausstellungsexemplar für unsere am Freitag beginnende Kinder- und Jugendbuchausstellung geantwortet hat. Er war auch einer der ersten von denen, die in Cottbus am Bahnhof und in den Messehallen ehrenamtlich übersetzen und konkrete Hilfe für schutzsuchende Menschen leisten.

Habe ich gesagt, dass Bücher Freunde sind? Die Menschen sind es – und die Bücher! Hilft lesen? Lesen hilft, und Solidarität hilft auch.

Zu: Ukraine-Lesebuch. Literarische Streifzüge durch die Ukraine. Hg. von Evelyn Scheer. Berlin (Trescher Verlag) 2006 [Trescher-Reihe Reisen], 512 Seiten, € 14,95, ISBN 978-3-89794-097-0.
Alle Rechte beim Verlag.

Zum Buch beim Verlag:
https://www.trescher-verlag.de/reisefuehrer/osteuropa/ukraine-lesebuch/

Olga Tokarczuk, „Übungen im Fremdsein“, Essays und Reden, Zürich (Kampa Verlag) 2021.

Zur Kinder- und Jugendbuchausstellung „Kommst du zu uns, kleiner Bär?“
http://www.yuki-liest.zugwerk.com/yukis-buchausstellung-flucht-frieden-2022-ukraine/

Mit freundlicher Unterstützung von

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