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Die Mutmachbücher Nr. 6: Der Stern beim Großen Bären

Cover Henning Mankell, Der Hund

Henning Mankell, Der Hund …

Wann haben Sie das letzte Mal den Hund gesehen, „der unterwegs zu einem Stern war“? Joel war damals 11, fast 12, und es war im Februar 1956. Auch heute ist er unterwegs, „der Hund, der durch die Nacht lief, der sich umschaute, als ob er vor sich vor etwas fürchtete. Er ist wichtig.“ (132)

Der Hund fürchtet sich aber nicht vor Ihnen und Ihren Geschichten.

Was haben Sie früher Ihrem Hund, Ihrer Katze, Ihrem Bären, Ihrem Baum vorm Fenster, Ihrem Talisman, Ihrer besten Freundin, Ihrem besten Freund erzählt? Sie werden sich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern. Macht nichts. Sie können dem Hund trotzdem vertrauen. So wie Joel ihm vertraut hat, solange er ein Kind war. Und wie Sie, wenn Sie die Geschichte von Henning Mankell „Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war“ wiederlesen.

Erzählen Sie dem Hund von Ihrem Heute: von der Katze, die zufrieden neben Ihnen schläft, dem freundlichen Lächeln der Kassiererin, dem Dank des Obdachlosen für die kleine Spende.

Der Hund nimmt Ihre Erzählungen mit auf seinen Weg. Morgen früh wartet er schon bei seinem Stern auf Sie. Seien Sie sicher: So wie Joel Antworten auf viele seiner Fragen gefunden hat, mit Hilfe seines Vaters, Gertruds, Simons, Saras und den Vier Winden des Sees (117) werden Sie die schwierigen Klippen des Lebens meistern. Es sind vielleicht nicht steile Brückenbögen, bösartige Klassenrüpel oder Ängste vorm Verlassenwerden. Aber mit Joels Mut eines Zwölfjährigen, mit der Liebe anderer Menschen und der Erkenntnis, dass es manchmal hilft, etwas Schönes zu machen (95), werden Sie, so wie ich, beim Lesen wieder Mut finden: das freundliche Lächeln erwidern, den grantigen Kollegen stehenlassen und es sich selbst gut gehen lassen. Das geht, wie Joels Hund weiß, gemeinsam am besten. Dann schmecken auch angebrannte Pfannkuchen gut (159).

Wenn Sie schließlich eines Abends hinaufschauen zu dem Stern, zu dem der Hund unterwegs war, dem beim Großen Bären, dann schauen gleichzeitig an vielen anderen Orten dieser Welt viele andere Menschen in den Himmel. Niemand ist eine Insel. Und niemand schaut allein und einsam in den Himmel.

Zu Henning Mankell, Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war. Deutsch von Angelika Kutsch. Hamburg: Oetinger 1992.
Das Buch ist beim Verlag nicht mehr lieferbar, aber in anderen Ausgaben und im modernen Antiquariat erhältlich.

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